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Motor und Motorelektronik

In Waschmaschinen werden verschiedene Arten von Motoren eingesetzt:

Kondensatormotor

Der Kondensatormotor ist ein Kurzschlussläufermotor mit meist getrennten Wicklungsgruppen für Reversier- und Schleuderdrehzahl, der über einen Kondensator zur Erzeugung des Drehfeldes angesteuert wird.

Um beide Wicklungsgruppen mit nur einem Kondensator betreiben zu können, wird dieser, im Umschaltmoment vom Reversieren zum Schleudern, mit zwei Wechselkontakten des PGS von der Reversierwicklung auf die Schleuderwicklung umgeschaltet.
Achtung: Es gibt Kondensatormotoren, die mit einem Tachogenerator ausgestattet sind und über eine Drehzahlelektronik angesteuert werden!

Typische Fehler

  • Kondensator hat keine oder zu geringe Kapazität: Der Motor kann die Trommel zwar noch bewegen, wenn sie leer ist, aber nicht mehr mit nasser Wäsche.
    Tipp: Beim Durchmessen eines intakten Kondensators mit einem akustischen Durchgangsprüfer ertönt ein charakteristischer Ton:
    Am Anfang fließt ein "großer" Strom (lauter, hoher Ton). Der Ton wird dann leiser und tiefer und erlischt schließlich ganz, wenn der Kondensator "voll" ist.
    An der Dauer des Tons, im Vergleich zu einem neuen Kondi, kann man erkennen, ob der Prüfling noch seine Nennkapazität hat.

  • Kondensatorumschaltkontakte im PGS defekt: Motor schleudert noch, aber reversiert nicht mehr, oder umgekehrt.

Der Kondensatormotor ist ein Kurzschlussläufermotor mit meist getrennten Wicklungsgruppen für Reversier- und Schleuderdrehzahl, der über einen Kondensator zur Erzeugung des Drehfeldes angesteuert wird.

Um beide Wicklungsgruppen mit nur einem Kondensator betreiben zu können, wird dieser, im Umschaltmoment vom Reversieren zum Schleudern, mit zwei Wechselkontakten des PGS von der Reversierwicklung auf die Schleuderwicklung umgeschaltet.
Achtung: Es gibt Kondensatormotoren, die mit einem Tachogenerator ausgestattet sind und über eine Drehzahlelektronik angesteuert werden!

Universalmotor

Der Universalmotor ist ein Reihenschlussmotor, der an Gleich- und Wechselspannung betrieben werden kann.
Er besteht aus einer Feldwicklung im Stator und einer Ankerwicklung im Rotor. Der Kommutator (=Stromwender, =Kupferlamellen) der Ankerwicklung wird über Kohlebürsten mit Strom versorgt.
In der Regel ist auf hinteren Seite des Motors ein Tachogenerator mit Tachospule (feststehend) und Tachomagnet (an Welle befestigt) angebracht.

Varianten der Ansteuerung:

  1. Über Drehzahlelektronik mit Triac (Wechselspannung): Dieser Motor wird heute in den meisten Waschmaschinen eingesetzt.
    Auf der Antriebswelle ist auf einer Seite die Riemenscheibe für einen Poly-V-Riemen angebracht. Auf der anderen Seite befindet sich ein Tachogenerator, bestehend aus drehendem Dauermagnet und feststehender Tachospule. In der Tachospule wird eine der Motordrehzahl entsprechende Spannung induziert. Diese Tachospannung stellt den Ist-Wert der Motordrehzahl dar und wird von der Elektronik zur Regelung herangezogen. Über einen Triac wird die Motorspannung durch Phasenanschnittsteuerung geregelt.

  2. Direkt an der Netzspannung: Hier erfolgt keine Regelung der Schleuderdrehzahl. Evtl. wird eine zweite Schleuderdrehzahl durch Wicklungsanzapfung erreicht. Für die Waschfunktion ist ein Kondensatormotor mit dem Universalmotor im gleichen Motorgehäuse kombiniert.

  3. Über Drehzahlelektronik mit Thyristor (Gleichstrommotor)

Typische Fehler

  • Kohlebürsten und Kommutator
  1. Die Kohlebürsten können abgefahren oder im Bürstenhalter steckengeblieben sein: Es entsteht ein "Bürstenfeuer", das sich durch ein knisterndes Geräusch bemerkbar macht.

  2. Das Bürstenfeuer kann den Kommutator zerstören: Besonders, wenn sich der Anschlussdraht der Kohlen in den Kommutator "einbrennt" - dabei entsteht eine schmale Brandspur um den Kommutator. Ob das Bürstenfeuer den Motor zerstört hat oder nicht, sollte man am besten durch Ausprobieren mit neuen Kohlebürsten herausfinden!
    Achtung: Dieses Problem könnte vermieden werden, wenn sogenannte "Stoppkohlen" eingebaut würden (was allerdings kaum ein Hersteller macht!). In Stoppkohlen ist eine Feder mit einem Isolierkopf eingearbeitet. Sobald die Kohle heruntergeschliffen ist, hebt die Feder die Kohle vom Kommutator ab und verhindert so ein Bürstenfeuer.

  3. Kupferlamelle ausgelötet oder verbrannt: Der Kommutator kann durch Bürstenfeuer beschädigt werden, indem zum Beispiel eine Kupferlamelle auslötet oder verbrennt. Dieser Fehler kann entstehen, wenn der Motor blockiert ist und dadurch ein hoher Strom über zwei stillstehende Lamellen des Kommutators fließt.
    Das Geräusch, das entsteht, wenn der defekte Motor gedreht wird, ist ein rhythmisches Klicken in doppelter Motordrehzahl.

  • Tachogenerator

Die schnelle Prüfung in der Praxis: Beim Durchmessen einer intakten Tachospule mit einem akustischen Durchgangsprüfer ertönt ein charakteristischer Ton. Wenn man den Motor während der Messung dreht, muss der Durchgangsprüfer ein zwitscherndes Geräusch abgeben.

  1. Ist die Tachospule vom Motorblock abgefallen oder der Tachomagnet an der Motorwelle abgerissen (bzw. locker), ergibt sich folgendes Fehlerbild: Die Trommel beginnt nach dem Wassereinlauf aus dem Stand zu schleudern anstatt zu reversieren, was zu einer starken Unwucht führt.

  2. Bei einer Unterbrechung der Tachospule läuft der Motor im allgemeinen nicht mehr

  • Elektronik und Verdrahtung
  1. Triac ist durchlegiert: Motor schleudert immer

  2. Triac hat Unterbrechung bzw. ist ausgelötet: Motor dreht nicht oder nur sporadisch

  3. Sonstige erkennbare Fehler: Platine auf Unterbrechungen und kalte Lötstellen hin untersuchen

  4. Leitungsbruch: Motorleitungen auf Aderbruch am Motorstecker und am Befestigungspunkt der Leitung am Bottich untersuchen!

Das Bürstenfeuer kann den Kommutator zerstören: Besonders, wenn sich der Anschlussdraht der Kohlen in den Kommutator "einbrennt" - dabei entsteht eine schmale Brandspur um den Kommutator. Ob das Bürstenfeuer den Motor zerstört hat oder nicht, sollte man am besten durch Ausprobieren mit neuen Kohlebürsten herausfinden!
Achtung: Dieses Problem könnte vermieden werden, wenn sogenannte "Stoppkohlen" eingebaut würden (was allerdings kaum ein Hersteller macht!). In Stoppkohlen ist eine Feder mit einem Isolierkopf eingearbeitet. Sobald die Kohle heruntergeschliffen ist, hebt die Feder die Kohle vom Kommutator ab und verhindert so ein Bürstenfeuer.

Die Kohlebürsten können abgefahren oder im Bürstenhalter steckengeblieben sein: Es entsteht ein "Bürstenfeuer", das sich durch ein knisterndes Geräusch bemerkbar macht.

Kupferlamelle ausgelötet oder verbrannt: Der Kommutator kann durch Bürstenfeuer beschädigt werden, indem zum Beispiel eine Kupferlamelle auslötet oder verbrennt. Dieser Fehler kann entstehen, wenn der Motor blockiert ist und dadurch ein hoher Strom über zwei stillstehende Lamellen des Kommutators fließt.
Das Geräusch, das entsteht, wenn der defekte Motor gedreht wird, ist ein rhythmisches Klicken in doppelter Motordrehzahl.

Die schnelle Prüfung in der Praxis: Beim Durchmessen einer intakten Tachospule mit einem akustischen Durchgangsprüfer ertönt ein charakteristischer Ton. Wenn man den Motor während der Messung dreht, muss der Durchgangsprüfer ein zwitscherndes Geräusch abgeben.

Kondensatormotor mit Getriebevorsatz

Der Kondensatormotor mit Getriebevorsatz (Planetengetriebe) funktioniert elektrisch wie der oben beschriebene Kondensatormotor. Wird der Motor auf die Schleuderdrehzahl umgeschaltet, so spreizt sich im Getriebevorsatz (Motorriemenscheibe) eine Fliehkraftkupplung und überbrückt so den Getriebesatz (Motordrehzahl = Drehzahl der Riemenscheibe).

Typischer Fehler - Getriebeschaden: Lautes Knacken unter Last (Mahlgeräusch

Der Kondensatormotor mit Getriebevorsatz (Planetengetriebe) funktioniert elektrisch wie der oben beschriebene Kondensatormotor. Wird der Motor auf die Schleuderdrehzahl umgeschaltet, so spreizt sich im Getriebevorsatz (Motorriemenscheibe) eine Fliehkraftkupplung und überbrückt so den Getriebesatz (Motordrehzahl = Drehzahl der Riemenscheibe).

Gleichstrommotor (Philips/Ignis)

Der Gleichstrommotor (Philips/Ignis) verfügt über einen Dauermagneten (Feld) im Stator und einen Anker mit Kommutator und Kohlebürsten im Rotor. Er wird über eine Motorelektronik mit Dioden und Thyristoren angesteuert.

Der Gleichstrommotor (Philips/Ignis) verfügt über einen Dauermagneten (Feld) im Stator und einen Anker mit Kommutator und Kohlebürsten im Rotor. Er wird über eine Motorelektronik mit Dioden und Thyristoren angesteuert.

Kombination aus Universal- und Kondensatormotor

  • Siehe oben (Universalmotor, Varianten der Ansteuerungen)
  • Doppelmotor (Miele)

    Der Doppelmotor (Miele) besteht aus einem Kondensatormotor (Reversiermotor) und einem Universalmotor (Schleudermotor), die hintereinander geflanscht sind.

    Typischer Fehler - Kupplungsstück zwischen Reversiermotor und Schleudermotor zerbrochen: Die Maschine schleudert zwar, reversiert aber nicht.

Der Doppelmotor (Miele) besteht aus einem Kondensatormotor (Reversiermotor) und einem Universalmotor (Schleudermotor), die hintereinander geflanscht sind.

Typischer Fehler - Kupplungsstück zwischen Reversiermotor und Schleudermotor zerbrochen: Die Maschine schleudert zwar, reversiert aber nicht.

Direkt an der Netzspannung: Hier erfolgt keine Regelung der Schleuderdrehzahl. Evtl. wird eine zweite Schleuderdrehzahl durch Wicklungsanzapfung erreicht. Für die Waschfunktion ist ein Kondensatormotor mit dem Universalmotor im gleichen Motorgehäuse kombiniert.