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Verbrauchertipps zum Thema "Waschen"

Tipp 1 - Aufklärung ist alles!

Ein schlechtes Waschergebnis kann viele Gründe haben. Wenn kein technischer Fehler am Gerät zu finden ist, könnte es an der Bedienung liegen und der Kunde benötigt Aufklärung!

So ist die mechanische Walkarbeit zu 40% für das Waschergebnis verantwortlich und da spielt die Beladung der Trommel eine wesentliche Rolle (siehe unten)!

Tipp 2 - Viel hilft wenig!

Die meisten Verbraucher verwenden zu viel Waschmittel, nach dem Motto "Viel hilft viel"! Auch sind die Dosierungsangaben auf den Waschmittelverpackungen meist übertrieben. Diese Überdosierung ist nicht nur Verschwendung, sondern kann u.U. sogar zu einem schlechteren Waschergebnis führen. Denn der Schaum, der sich bildet, dämpft die Bewegung der Wäsche ab und behindert so die mechanische Waschwirkung (siehe unten). Außerdem verschlechtert sich das Spülergebnis und es können Waschmittel und Schmutzreste in der Wäsche bleiben.
Jet-System: Ablagerungen von Waschpulver oder Zeolith im Wärmetauscher können durch den Einsatz von Flüssigwaschmittel vermieden werden!

Tipp 3 - Das Märchen vom bösen Kalk!

Vorbemerkung: Die meisten Verbraucher wissen nicht genau, wie hart ihr Wasser ist! Informieren Sie die Kunden!
Zum Thema "zusätzlicher Wasserenthärter" ist zu sagen, dass

  1. der Heizstab nicht vom Kalk zerstört wird, sondern vielmehr "durchrostet". Es findet eine elektrochemische Korrosion statt (verschiedene Metalle in einem Elektrolyt bilden ein chemisches Element), wodurch der Blechmantel des Heizstabs Löcher bekommt. Diese Korrosion ist materialabhängig und als ein normaler Verschleiß zu betrachten. Sie kann nicht durch einen zusätzlichen Enthärter verhindert werden (zerstörte Heizungen findet man übrigens auch in Weichwassergebieten ohne den geringsten "Kalkbelag").

  2. der Enthärter schon im Vollwaschmittel enthalten ist (Zeolithe). Eine zusätzliche Zugabe wäre also Verschwendung.
    Allenfalls bei Härtebereich 4 (über 21°dH) würde das Sinn machen, vorausgesetzt, das Waschmittel wird im Gegenzug sparsamer dosiert!
    Oder man stellt gleich auf ein Waschmittel im Baukastenprinzip um. Beim Baukastenwaschmittel sind die Inhaltsstoffe in Gruppen getrennt, die nach unterschiedlichen Gesichtspunkten dosiert werden. Hier die Hauptbestandteile:

  • Waschaktive Substanz (anionische und nichtionische Tenside): sie werden nach Art, Menge und Verschmutzungsgrad der Wäsche dosiert.

  • Wasserenthärter (Zeolithe): sie werden nach Menge und Härtegrad des Wassers dosiert.

Tipp 4 - Waschmittel in die Trommel!

Wird das Waschmittel über den Einspülkasten in die Maschine gespült, rieselt ein Teil davon (5-20%) in Ablaufschlauch und Pumpe und ist für die Wäsche verloren. Einige Geräte verhindern dieses Absinken des Waschmittels durch eine Absperrvorrichtung im Bottichboden. Man kann das Waschmittel aber auch direkt in die Wäsche geben (z.B. in ein "Ökosäckchen" oder einen Strumpf). Ein weiterer Vorteil: der Einspülkasten "verklebt" und versport nicht. (Schimmelpilze ernähren sich u.a. von Waschmittelresten)

Tipp 5 - Vorwäsche? Nein Danke!

Vorwäsche ist ein Überbleibsel aus Großmutters Zeit. Bei den heutigen Waschgewohnheiten, Textilien, Waschmitteln und Waschmaschinen kann getrost darauf verzichtet werden.
Alternativen bei starker Verschmutzung:

  • Fleckenvorbehandlung, z.B. mit Gallseife

  • Einweichen: einfach die Maschine 5 Minuten nach dem Wassereinlauf am Hauptschalter ausschalten und 1 Stunde später wieder einschalten, ohne das PGS zu verstellen.

Tipp 6 - Teurer Müßiggang!

Schonprogramme brauchen mehr Wasser und damit auch mehr Energie zum Aufheizen. Außerdem wird die Wäsche weniger gewalkt als im Normalprogramm. In den meisten Fällen kann auf ein Schonprogramm verzichtet werden.

Tipp 7 - Voll ist toll!

Eine volle Maschine benötigt viel weniger Wasser und Strom als zwei halbvolle! Es ist also wirtschaftlicher, das Gerät optimal zu beladen und auf "Spar"-Programme zu verzichten.

Tipp 8 - Walkarbeit braucht Kraft!

Die mechanische Waschwirkung wird erreicht, indem die nasse Wäsche durch die Drehbewegung von oben auf die darunter liegende fällt und so eine Walkarbeit verrichtet. Das erklärt, dass es auf die richtige Beladung der Trommel ankommt.
Ist die Trommel zu voll, so ist die Walkarbeit zu gering und das Waschergebnis schlecht.
Die trockene Wäsche darf die Trommel ganz ausfüllen, muss sich aber noch komprimieren lassen. Die mit Wasser vollgesogene Wäsche füllt dann ca. 2/3 der Trommel aus.

Tipp 9 - Kochwäsche!

Ein Überbleibsel aus Großmutters Zeiten!

Auf Kochwäsche 95°C kann normalerweise verzichtet werden. Ein gutes Waschergebnis kann durch lange Walkzeit (Normalprogramm) auch bei 60°C erreicht werden! Weitere Tipps siehe oben.
Wird eine Desinfektionswirkung gewünscht, z.B. bei Hautpilzerkrankungen oder Hausstauballergie genügen 70°C im Normalprogramm!

Tipp 10 - Kuschelweich und Co!

Oder: Vom harten Leben mit weicher Wäsche!

"Weg mit dem Weichspüler!" - Warum?
Weichspüler (WS) besteht in erster Linie aus kationischen Tensiden. Diese Chemikalien haften der Wäsche an und bilden einen "Schmierfilm" auf deren Oberfläche. Wer diesen Vorgang von Hand erledigen wollte, müsste seine Wäsche frisch gewaschen aus dem Schrank nehmen, mit WS einreiben und anziehen. Das würde wohl niemand freiwillig tun - doch die Waschmaschine nimmt uns die Arbeit ab, ohne dass wir uns darüber bewusst sind.

Die Folgen:

  • Die Haut ist im Dauerkontakt mit dem WS, was Hautkrebs auslösen oder begünstigen kann.

  • Die Duftstoffe im WS können Allergien auslösen.

  • Der WS versiegelt die Faser gegenüber Wasser: ein weichgespültes Handtuch kann bis zu 2/3 weniger Wasser aufsaugen.

  • Bei der nächsten Wäsche braucht man mehr Waschmittel, denn die darin enthaltenen anionischen Tenside werden dazu verschwendet, die kationischen Tensiden des WS auszuwaschen anstelle der Flecken.

Warum wird die Wäsche "hart"?

  • Faserstarre: Sie entsteht, wenn die Wäsche ohne Bewegung auf der Leine getrocknet wird. Dieser Effekt geht allerdings schon beim Aufschütteln und Zusammenlegen der Wäsche und spätestens beim Tragen verloren.

  • Verkalkung der Faser: Beim Trockenvorgang bleiben die Mineralien aus dem Wasser als Kristalle auf den Fasern liegen. Dieser Effekt ist um so stärker, je höher die Restfeuchtigkeit der Wäsche ist.

Die Alternative: Empfehlen Sie statt dessen Essig! Man gibt davon 2 bis 3 Eßlöffel in den Weichspülbehälter. Dadurch wird die Faser "entkalkt" und die Wäsche weich.