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Sicherheitssysteme

Sicherheitseinrichtungen sind in unterschiedlichen Kombinationen in allen Geräten zu finden. Das Ansprechen einer Sicherheitseinrichtung kann aber von Modell zu Modell unterschiedliche Schutzwirkungen haben. Zum Beispiel führt das Ansprechen des Vollwasserschutzes zum Abschalten des Zulaufventils, kann aber auch zusätzlich die Laugenpumpe einschalten.

Typische Sicherheitseinrichtungen einer Waschmaschine

  • Die Thermotürverriegelung verhindert das Öffnen der Tür, bzw. Deckelklappe während des gesamten Waschgangs oder nur beim Abpumpen, bzw. Schleudern.

  • Am Thermotürschalter (Bauknecht)ist eine Druckdose angebracht und über einen Schlauch mit dem Dom verbunden. Sie verhindert das Öffnen der Tür, wenn die Maschine noch nicht abgepumpt hat.

  • ÜberlaufschutzkontaktZusatzkontakt des Druckschalters. Er schaltet, z.B. bei hängengebliebenem Einlaufventil, die Laugenpumpe ein, wenn das Sicherheitsniveau erreicht wird. Diese Einrichtung reagiert nicht bei verstopftem Dom!

  • Trockenlaufschutz im HeizstromkreisDer Druckschalter verhindert mit einem Schließer im Heizstromkreis, dass die Heizung trocken läuft.

  • Übertemperatursicherung (Protektor) in der Pumpenspule und/oder Motorwicklung: Sie stellt sich normalerweise nach Abkühlung von selbst zurück.

  • Übertemperatursicherung der Heizung: Sie ist entweder in die Heizung integriert oder besteht aus einem separaten Bimetallschalter und dient zur Notabschaltung der Heizung, wenn andere Temperaturbegrenzer versagen (z.B. bei zeitlichem Aufheizen und zu geringem Wasserstand oder defektem Timermotor).

Vollwasserschutzsysteme

Eine Waschmaschine mit Vollwasserschutz besitzt meist eine Bodenwanne, in die das Wasser möglichst aller Leckagen der Maschine geleitet wird. In der Bodenwanne sitzt an der tiefsten Stelle eine Melde- bzw. Auslöseeinheit, die den Wasseraustritt registriert und den Wasserzulauf mit Hilfe eines Sicherheitsventils abschaltet (ggf. wird auch die Ablaufpumpe in Gang gesetzt).
Tipp: Solche Sicherheitseinrichtungen gibt es auch zum Nachrüsten, unabhängig von einem Gerät. Dabei wird ein Sicherheitsventil direkt auf den Wasserhahn geschraubt. Ein Fühler, den man auf den Boden legt, registriert dann die Feuchtigkeit und schaltet das Ventil ab.

1. Melde- bzw. Auslöseeinheit

Bei Meldeeinheiten unterscheidet man folgende Varianten:

  • Schwimmerschalter: Ein Schwimmer aus Styropor oder anderem Kunststoff betätigt einen Schalter.

  • Gepresster Schwamm: Er dehnt sich aus (oder fällt in sich zusammen), sobald er mit Wasser in Berührung kommt.

Der Auslöseschwamm:

  1. betätigt einen Schalter oder
  2. wird durch die Feuchtigkeit weich und gibt somit einen Schalter frei, dessen Schalthebel auf dem Schwamm aufliegt oder

  3. löst über einen Mechanismus eine mit einer Feder vorgespannte Saugpumpe aus (pneumatische Auslöseeinheit). Diese Saugpumpe erzeugt einen Unterdruck in einem Schlauch, der zu einem Ventil am Anfang des Zulaufschlauches führt. Dieses Ventil wird durch den Unterdruck betätigt und verschließt den Wasserzulauf.

Tipp: Den aufgequollenen Schwamm kann man wieder nass machen und im Schraubstock pressen. Nach dem Trocknen kann er wiederverwendet werden!

  • Feuchtigkeitsfühler: Er wird von einer Elektronik ausgewertet, die das Sicherheitsventil betätigt.

2. Sicherheitsventil

Bei Vollwasserschutzsystemen befindet sich ein Sicherheitsventil meist am Anfang des Zulaufschlauches und wird direkt an den Wasserhahn geschraubt.

Das Sicherheitsventil dient dann in der Regel gleichzeitig als Einlaufventil für die Maschine. Der Zulaufschlauch steckt, zusammen mit der elektrischen Zuleitung für das Sicherheitsventil, in einem größeren Rippenrohr. Dieses Rippenrohr hat, neben dem Schutz der Leitung, die Aufgabe, das Wasser in die Bodenwanne zu leiten, wenn Ventil oder Zulaufschlauch undicht werden.

Variante: Eine pneumatische Auslöseeinheit (siehe oben: 1.c) betätigt über einen Schlauch ein pneumatisches Sicherheitsventil am Anfang des Zulaufschlauchs. Der Wasserzulauf der Waschmaschine wird über ein herkömmliches Einlaufventil gesteuert. Ob die pneumatische Sicherheitseinrichtung ausgelöst hat, ist an zwei roten Stiften zu erkennen, die aus der Auslöseeinheit und aus dem Sicherheitsventil herausragen. Die Stifte müssen durch Hineindrücken entriegelt werden.

Allgemeine Sicherheitseinrichtungen in der Praxis

Dieses Kapitel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!
Details zu den Messungen und sonstigen Erfordernissen sind den einschlägigen Vorschriften zu entnehmen!

Waschmaschinen gehören der Schutzklasse 1 an und verfügen über einen Schutzleiter, an den "sämtliche metallisch leitfähigen Gehäuse- und Anlageteile, die im Fehlerfall Spannung annehmen können" angeschlossen sind. Die niederohmige Verbindung des Gehäuses mit dem Schutzleiter muss nach einer Reparatur des Gerätes durch eine Messung nachgewiesen werden.
Die vorgeschriebenen Messungen sind in den VDE-Vorschriften 0701 und 0702 geregelt.

Für Geräte der Schutzklasse 1 ergeben sich daraus folgende Messungen:

  • Schutzleiterwiderstand < 300 m Ohm
  • Isolationswiderstand > 0,5 M Ohm
  • Ersatzableitstrom < 7 mA

Doch die bestandene Prüfung des Gerätes nützt natürlich nicht viel, wenn an der Steckdose, in die die Zuleitung eingesteckt wird, kein Schutzleiter angeschlossen ist, bzw. der Schutzkontakt kein Potential hat ("in der Luft hängt").
Dies ist bei Reparaturen im Haushalt des Kunden (Kundendienst) von Bedeutung.
Hierbei ist der Schutzleiteranschluss der verwendeten Steckdose zu überprüfen!